Jan Vogler & Friends am 4. April im Robert-Schumann-Haus

veröffentlicht am: 27.03.2025

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

Am Freitag, dem 4. April, 19.30 Uhr, lädt das Robert-Schumann-Haus Zwickau zu einem Konzert in Kooperation mit der Richard-Wagner-Akademie der Dresdner Musikfestspiele ein. Ein Kammerorchester mit 17 Musikern unter Leitung von Jan Vogler am Violoncello musiziert Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner und dem tschechischen Komponisten Pavel Haas. 

Die Orchesterakademie in historisch informierter Aufführungspraxis hat sich für dieses Programm mit drei außerordentlichen Kammermusikwerken beschäftigt. Im Zentrum steht dabei Richard Wagners Musik, die jedoch nicht ohne den Schatten seiner antisemitischen Haltung betrachtet werden kann und im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren mit dem Schicksal und dem Wirken zweier jüdischer Komponisten in Beziehung gesetzt wird.

Ein Ort, der wie kaum ein anderer mit dem düstersten Kapitel der deutschen Geschichte verknüpft ist, ist Theresienstadt, das heutige Terezín. Das vormalige NS-Ghetto wurde für Tausende von Menschen zu einem Synonym für Verfolgung und Tod. Doch inmitten der unvorstellbaren Grausamkeit blühte auch eine außergewöhnliche Kultur, Theresienstadt war Ort einer einzigartigen Musikgeschichte. Im Juni 1944 wurde hier die Studie für Streichorchester des tschechischen Komponisten Pavel Haas uraufgeführt, der 1941 nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet wurde. Sein Stück und das berühmte Streichoktett Es-Dur op. 20 des von den Nazis verfemten Felix Mendelssohn Bartholdy bilden den musikalischen Rahmen für Richard Wagners Siegfried-Idyll WWV 103, das auch als kammermusikalischer Auftakt für die diesjährige Opernproduktion – Wagners »Siegfried« – von The Wagner Cycles unter der Leitung von Kent Nagano bei den Dresdner Musikfestspielen erklingt. 

Der Cellist Jan Vogler und eine erlesene Auswahl internationaler Solistinnen und Solisten – Stella Chen, Nathan Meltzer, Kevin Zhu, Alfia Bakieva (Violine), Sindy Mohamed, Ulrich Eichenauer (Bratsche), Jan Vogler, Astrig Siranossian (Violoncello), Antonia Hadulla (Kontrabass); Michael Schmidt-Casdorff (Flöte), Emma Black (Oboe), Robert Oberaigner und Sylvester Perschler (Klarinette), Giorgio Mandolesi (Fagott), Zoltan Mácsai und Jan Harshagen (Horn), Wolfgang Gaisböck (Trompete) – widmen sich auf einer Tournee durch drei historische Musikorte in Sachsen – den Wagnerstätten Graupa, dem Robert-Schumann-Haus Zwickau und den Parksälen Dippoldiswalde – diesem speziellen Repertoire. 

In der besonderen Klanglichkeit und Interpretationskultur des Ensembles eröffnen Mendelssohns Streichoktett und Wagners Siegfried-Idyll einen einzigartigen Blick auf ihre Entstehungszeit und offenbaren in einem für heutige Gewohnheiten neuartigen, vielleicht sogar visionären Klangbild bislang unbekannte Facetten in der Musik. In Kombination mit Pavel Haas‘ Studie für Streichorchester entsteht so ein lebendiger Dialog, der musikalische Wege zur Verständigung sucht und die Vision einer friedlichen Weltgemeinschaft fühlbar werden lässt. 

Das Projekt wird ermöglicht durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Karten sind zum Preis von 29 EUR (ermäßigt 24 EUR) an der Museumskasse im Robert-Schumann-Haus Zwickau erhältlich; telefonische Bestellung unter: 0375 834406.

Das Robert-Schumann-Haus
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