Sonderausstellung im Zwickauer Schumann-Haus zu Clara Schumanns Enkelin

veröffentlicht am: 18.10.2024

Das Kulturamt informiert: 

Das Robert-Schumann-Haus Zwickau lädt am kommenden Sonntag, dem 20. Oktober um 16 Uhr zur Ausstellungseröffnung der Sonderschau „Claras Enkelin“ ein. Zu sehen ist die Sonderausstellung dann noch bis zum 30. Dezember 2025.

Unter den zehn Enkelkindern Robert und Clara Schumanns, die das Erwachsenenalter erreichten, befand sich nur eine Enkelin: Julie Schumann wurde als Tochter des Sohns Ferdinand 1874 in Berlin geboren, als auch Clara Schumann dort für fünf Jahre lebte. Sie war eine der drei Paten bei der Taufe und entwickelte von Anfang an ein besonderes Verhältnis zu ihrem „Julchen“. Als Julchens Vater schwer erkrankte, nahm Clara Schumann – inzwischen in Frankfurt am Main lebend – ihre neunjährige Enkelin im Frühjahr 1884 in ihrem Hause auf. Von 1887 bis 1891 ließ Clara Schumann ihr in Pensionaten, namentlich dem berühmten Berliner Luisenstift, eine gründliche Erziehung angedeihen. Danach kehrte „Julchen“ in Clara Schumanns Frankfurter Haus zurück, um am Hoch’schen Konservatorium bei der Großmutter Klavier zu studieren. Nach drei Jahren etablierte sich Julie Schumann schließlich als selbständige Klavierlehrerin in Wiesbaden. Aus der Heirat mit dem musikbegeisterten Architekten Alfred Walch 1900 gingen vier Kinder hervor. Doch der Ehemann starb nach nur zwölfjähriger Ehe; Julie Schumann musste ihre vier Kinder als Klavierlehrerin allein ernähren und erziehen. Sie starb 80-jährig 1955 im westfälischen Höxter, wo ihr Grab bis heute erhalten ist. Die Sonderausstellung im Robert-Schumann-Haus zeigt Originaldokumente über Clara Schumanns Beziehungen zu ihrer Enkelin, darunter Briefe an sie und ihre Lehrerinnen, Photographien, Schulaufsätze und -zeugnisse sowie auch Briefe der Enkelin über die Großmutter. Erstmals ausgestellt wird ein Federmesser Robert Schumanns, das aus dem Besitz von Julie Schumann seit Kurzem zum Bestand des Robert-Schumann-Hauses gehört. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch eine Komposition des Ehemanns Alfred Walch, in der dieser auf Robert Schumann Bezug nahm. 

Die Eröffnung findet – mit freiem Eintritt – am Sonntag, 20. Oktober, um 16 Uhr statt; vor dem Konzert mit der Pianistin Natalia Ehwald.

Foto von Clara Schumann
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