Wissenschaftler zu Gast im Robert-Schumann-Haus

veröffentlicht am: 29.03.2022

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

23. Wissenschaftliche Arbeitstagung zu Fragen der Schumann-Forschung

Vom Freitag, dem 8. bis Sonntag, dem 10. April, lädt das Robert-Schumann-Haus zu einer Internationalen Wissenschaftlichen Tagung unter dem Titel „Robert Schumann – Musiktheoretische Perspektiven“ ein. 20 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Kanada treffen zu Vorträgen, Diskussionen und zum Austausch zusammen. Ergänzt wird die Konferenz durch zwei Konzerte, die am Freitag bzw. Samstag stattfinden.

Die Tagung wird veranstaltet von der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. in Verbindung mit der Hochschule für Künste Bremen und wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Es handelt sich um die 23. der Wissenschaftlichen Arbeitstagungen zu Fragen der Schumann-Forschung, die seit 1976 im Zwickauer Robert-Schumann-Haus stattfinden, ab 2007 im Dreijahresrhythmus. Die wissenschaftliche Leitung liegt in den Händen von Prof. Dr. Florian Edler (Bremen) und Dr. Thomas Synofzik (Zwickau). Die Vorträge, zu denen der Eintritt frei ist, finden am Freitagnachmittag ab 14 Uhr, am Samstag ganztägig ab 9 Uhr und am Sonntagvormittag ab 9 Uhr statt. 

Es handelt sich um eine interdisziplinäre Tagung, denn die Referenten sind zum einen Musikwissenschaftler bzw. Musikhistoriker und zum anderen Musiktheoretiker. Die beiden Disziplinen sind sowohl in der akademischen Lehre an deutschen Musikhochschulen und Universitäten als auch durch ihre etablierten eigenen Fachtagungen und -organe weitgehend getrennte Gebiete. Zahlreiche der an der geplanten Tagung beteiligten Referenten weisen indes eine Doppelqualifikation mit Studien- und/oder Lehrtätigkeit in beiden Bereichen auf. 

Am Freitag, 8. April, 19.30 Uhr, geben Studierende der Hochschule für Künste Bremen (mit Gästen) ein Kammerkonzert, bei dem selten zu hörende Werke Robert Schumanns auf dem Programm stehen: Die Andersen-Lieder für Gesang und Klavier op. 40 und die Drei Gesänge mit Harfenbegleitung op. 95 sowie als kammermusikalische Kompositionen die Märchenerzählungen für Klarinette, Viola und Klavier op. 132 sowie Andante und Variationen op. 46 in der ursprünglichen Besetzung für zwei Klaviere, zwei Celli und Horn. Paul Zoder, Student an der Hochschule für Künste Bremen in der Klasse von Jörg Birkenkötter, hat für diese ausgefallene Besetzung eine neue Komposition geschaffen, die in dem Zwickauer Konzert zur Uraufführung kommen wird: "alternativen“ für zwei Klaviere, zwei Celli und Horn. Die Mitwirkenden sind Konstanze Liebert (Sopran), Yutong Wei (Bariton), Roberta Vidic (Harfe), Miku Kato (Klarinette), William Becerra (Horn), Yunqing Cao (Viola), Wan-Yu Chang/Sebastian Jörgensen (Violoncello), Gretel Jazeron/Francesca di Pierro/Wenwen Zhao/Siying Zhang (Klavier) sowie René Gulikers als Dirigent.

Am Samstag, 9. April, 19.30 Uhr gastiert in einem Klavierabend die koreanische Pianistin Heejoo Yoon als Stipendiatin der Elfrun-Gabriel-Stiftung. Auf dem Programm stehen Mozarts Rondo a-Moll, die Chaconne von Bach-Busoni, Bartóks Sonate, Chopins Scherzo op. 31 sowie Schumanns Faschingsschwank aus Wien. 
Heejoo Yoon wurde 1995 in Seoul geboren. Im Alter von vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht und studierte an der Seoul Arts Center Music Academy. 2018 wurde Heejoo Yoon an der Leipziger Musikhochschule in die Klasse von Jacques Ammon aufgenommen. Im Studienjahr 2019/20 wurde sie als Stipendiatin des Beate-Graefe-Stipendiums nominiert, im Juli 2021 für das Stipendium der Stiftung Elfrun Gabriel ausgewählt.

Der Eintritt zu den beiden Konzerten beträgt 5 Euro (ermäßigt: 3 Euro).

Vorträge (Eintritt frei)

Freitag, 8. April 2022 14.00 Uhr 

  • Univ.-Prof. Dr. Annegret Huber (Wien), Musikanalytische Praktiken historisieren. Weisen der Welterzeugung bei/um Robert Schumann
  • Prof. Dr. Florian Edler (Bremen): Taugt poetische Musik als Muster? Schumann-Exempla in Harmonielehren seit dem 19. Jahrhundert
  • Prof. Dr. Reinhard Kapp (Wien): Zur Doppeltonalität bei Schumann
  • Prof. Dr. Bodo Bischoff (Kleinmachnow): Tonale Bewegung und Zirkelmodulationen in ausgewählten Werken R. Schumanns

Samstag, 9. April 2022 9.00 Uhr 

  • Prof. Dr. Maria Teresa Arfini (Rom): Counterpoint in Schumann's piano chamber music
    (dt.: Der Kontrapunkt in Schumanns Kammermusik) 
  • MMag. Dr. Patrick Boenke (Wien): Technische und ästhetische Aspekte der Fugenkompositionen Schumanns
  • Dr. Timo Evers (Göttingen): Robert Schumanns Auseinandersetzung mit der Klavierfuge (mit speziellem Fokus auf der Marpurg-Rezeption)
  • Dr. Armin Koch (Leipzig): Großbesetzte vokal-instrumentale Werke in Besprechungen in der Neuen Zeitschrift für Musik unter Robert Schumanns Redaktion
  • MMus. Lukas-Fabian Moser (Salzburg): Unbach’sche Tragebänder? Robert Schumanns Klavierbegleitung zu Johann Sebastian Bachs C-Dur-Violoncellosuite
  • Dr. Thomas Synofzik (Zwickau): Falsche Töne? Zu Unterschieden in der Edition von Schumanns Klavierwerken in der Alten und Neuen Gesamtausgabe

Samstag, 9. April 2022 14.00 Uhr

  • Prof. Dr. Harald Krebs (Victoria/Kanada): Zur Deklamation in Robert Schumanns Faust-Szenen
  • Prof. Dr. Ariane Jeßulat (Berlin): Indeterminacy. Vorschläge, Appogiaturen und andere Varianten der „inneren Stimme“ in Robert Schumanns Klaviersatz
  • Prof. Martin Skamletz (Bern): Schumann und das Blech: Natur- und Ventilinstrumente im Orchestersatz
  • Prof. Dr. Jan Philipp Sprick (Hamburg): ›Struktur und Hermeneutik‹ in Schumanns Liedern
  • Prof. Dr. Ludwig Holtmeier (Freiburg): Schumanns Dichterliebe als polyzyklische Form. Versuch einer historisch informierten Annäherung
  • Univ.-Prof. Dr. Gesine Schröder (Leipzig/Wien): Zur Textur in Schumanns Andersen-Liedern op. 40

Sonntag, 10. April 2022 9.00 Uhr 

  • Prof. Dr. Martin Ullrich (Nürnberg): Robert Schumanns Waldszenen op. 82: Werkanalyse im postanthropozentrischen Kontext
  • Prof. Dr. Kilian Sprau (Berlin): Formverläufe in späten Instrumentalwerken Schumanns, betrachtet im Licht der energetischen Musiktheorie nach Ernst Kurth
  • Dr. Ullrich Scheideler (Berlin): Satzmodelle in Robert Schumanns Instrumentalwerken. Arten des Gebrauchs und ihrer Funktion
  • Univ.-Prof. Dr. Birger Petersen (Mainz): Modulares Komponieren. Satzmodelle in Robert Schumanns Orgelkompositionen
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