Schumann Plus IV mit ungarisch-schweizerischem Klavierduo

veröffentlicht am: 14.04.2022

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

Das ungarisch-schweizerische Klavierduo Soós-Haag ist am Sonntag, 24. April 2022 um 17 Uhr im Robert-Schumann-Haus Zwickau zu erleben. Auf dem Programm stehen mit Schumanns Bildern aus Osten op. 66 und Ignaz Moscheles’ Grande sonate symphonique op. 112 zwei Werke für Klavier zu vier Händen. Karten für das Konzert in der Reihe Schumann Plus sind an der Museumskasse zum Preis von 12 Euro (ermäßigt 9 Euro) erhältlich, Restkarten an der Abendkasse.

Ignaz Moscheles, 1794 in Prag geboren, steht als Bindeglied zwischen Klassik und Romantik. Seine musikalische Ausbildung erhielt er am Prager Konservatorium u.a. bei Dionys Weber und, besonders prägend, in Wien bei Albrechtsberger und Salieri. Schnell konnte er sich als Pianist einen Namen machen und schloss Bekanntschaft mit namhaften Zeitgenossen, darunter Clementi, Meyerbeer, Spohr und vor allen Dingen Beethoven. Für Beethoven verfasste er beispielsweise auch den Klavierauszug zur Oper Fidelio. Er gastierte nahezu in allen europäischen Ländern, so auch in Deutschland, wo er in Berlin nicht nur Lehrer, sondern auch Freund des 15-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy wurde. Dieser war es, der ihn knapp zwei Jahrzehnte später an das neu gegründete Konservatorium nach Leipzig holte, der Institution, an der sowohl Robert als auch Clara Schumann als Lehrer engagiert waren. Robert Schumann war Moscheles als Achtjähriger erstmals in Karlsbad begegnet, ein eindrückliches Erlebnis, dessen er sich auch später gerne erinnerte. Schumann widmete Moscheles seine Klaviersonate op. 14. Vorrangig Klaviermusik komponierte Moscheles, die heute selten gespielt wird. Zu den bekanntesten Werken aus seiner Feder gehört die Sonate mélancholique op. 49, die Robert Schumann lobend besprach.

„Das vierhändige Clavierspiel bleibt doch der erste schönste Genuß“, konstatierte Robert Schumann bereits 1828 in seinem Tagebuch. Doch den frühen Werken zu vier Händen sollten erst 1848 mit den Bildern aus Osten (darauf dann auch Ball-Szenen op. 109, Kinderball op. 130 u.a.) weitere Werke für Klavier zu vier Händen folgen. Die durch arabische Nachdichtungen von Friedrich Rückert inspirierten Bilder aus Osten gelten als seine bedeutendste Komposition in dieser Gattung.

Seit einem Vierteljahrhundert stehen die Ungarin Adrienne Soós und der Schweizer Ivo Haag für das Ausloten der gesamten Breite des Repertoires für Klavierduo. Neben Projekten wie der Gesamtaufführung des vierhändigen Klavierwerks von Franz Schubert oder Claude Debussy/Maurice Ravel gräbt das Klavierduo auch nach verborgenen Raritäten des 19. und 20. Jahrhunderts. 

Ihre Konzerttätigkeit führt sie zum Luzern Festival, den Haydn-Tagen Eisenstadt, der Schubertiade Hohenems, dem Carinthischen Sommer (2013 und 2015), den Musiktagen Mondsee (künstlerische Leitung: András Schiff), ans Theater Casino Zug, zum Festival Klavierissimo in Wetzikon, den Sommets Musicaux in Gstaad, zur Société de Musique in La Chaux-de-Fonds, der Reihe Kammermusik Bern, den Ittinger Sonntagskonzerten, zur Tonhalle-Gesellschaft Zürich und vielen mehr. 

Die Filarmonica Toscanini Parma, das Berner Symphonieorchester, das Luzerner Sinfonieorchester, das Orchester Musikkollegium Winterthur, das Sinfonieorchester St. Gallen, das Zürcher Kammerorchester, die Camerata Bern, die Camerata Zürich und viele andere laden sie als Solisten ein, wo sie mit Dirigenten wie Mario Venzago, Jac van Steen, Peter Hirsch u. v. a. zusammenarbeiten.

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